Herausforderungen & Tipps für den Berufseinstieg in der Energiebranche

Wie bist du in die Rechtsabteilung und in die Energiebranche gekommen?

Bereits seit Beginn meines Studiums absolviere ich in der vorlesungsfreien Zeit Praktika, um mich bestmöglich auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Ich habe dabei oft in Rechtsanwaltskanzleien gearbeitet und recht bald bemerkt, dass die klassische Karriere als Anwältin nicht zu 100% mein Weg ist. Daher habe ich mich nach anderen Optionen umgesehen.

Während meines Ferialpraktikums bei Wien Energie habe ich schnell gemerkt, dass mich die Arbeit in der Rechtsabteilung und speziell im Energierecht sehr interessieren. Im Anschluss an das Praktikum hat sich die Möglichkeit geboten als Forschungspraktikantin weiterhin im Unternehmen zu bleiben. Die Chance habe ich natürlich gerne genutzt.

Als Forschungspraktikantin kann ich viel von meinen Kolleg*innen lernen und mich aktiv mit ihnen austauschen und weiterentwickeln. Viele Kolleg*innen haben den Weg über Rechtsanwaltskanzleien ins Unternehmensumfeld gefunden, manche haben sogar die Rechtsanwaltsprüfung absolviert. Diese ist aber definitiv keine Voraussetzung für den Einstieg im Unternehmensumfeld.

Was macht ein*e Forschungspraktikant*in?

Ich bin im Bereich Energie, Vertrieb und Wettbewerb tätig. Dort betreue ich diverse Fachabteilungen und unterstütze bei energie- und vertriebsrechtlichen Themen. Ich beschäftige mich aber auch viel mit Telekommunikationsrecht und Kund*innenanliegen zu Produkten von Wien Energie.

Mein Arbeitsalltag gestaltet sich sehr abwechslungsreich: Abstimmungstermine, Besprechungen, Austausch mit Kolleg*innen oder meiner Teamleiterin und natürlich viele, viele E-Mails. Besonderes Highlight: Einmal im Monat gibt es ein Abteilungsmeeting, da kommen alle Kolleg*innen der Rechtsabteilung zum gemeinsamen Frühstück zusammen und Erfolge und auch Geburtstage werden gefeiert.

Was macht deinen Arbeitsplatz bei Wien Energie für dich besonders?

Mir gefällt, dass wir ein sehr buntes und diverses Team sind, davon profitiere ich in meiner Arbeit und persönlich. Ich nehme sehr viel durch die Zusammenarbeit mit meinen Kolleg*innen und meiner Führungskraft mit. Fachlich macht es die spannende Mischung aus Themen aus. Es ist eine Kombination aus klassischen Rechtsproblemen, wirtschaftsrechtlichen Fragestellungen und Projektmanagement. Die Zusammenarbeit mit Fachexpert*innen aus Technik und Wirtschaft eröffnet oft ganz neue Perspektiven und Blickwinkel für unsere Themen. Als Inhouse Jurist*innen begleiten wir vertriebs- und energiewirtschaftliche Projekte rechtlich von Anfang bis zum Ende.

Ist es Wien Energie wichtig, dich in deiner Weiterentwicklung zu unterstützen? 

Absolut. Wir haben regelmäßig interne Schulungen in der Rechtsabteilung, wo wir in andere Rechtsgebiete reinschnuppern können. Auch die Möglichkeit von externen Schulungen und Fortbildungen im Rechtsbereich wird angeboten. Bei Wien Energie gibt es auch eine unternehmensweite Möglichkeit zum „Jobtausch“. Im Rahmen dieses Programms können wir den Arbeitsalltag unserer Kolleg*innen kennenlernen. Zusätzlich gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen des Konzerns zu unterschiedlichen Themen. Das Unternehmen bietet auch Unterstützung für Doktorand*innen mit energiebezogenen Dissertationsthemen an.

Ist Gender Balance bei Wien Energie Thema? 

In meiner Wahrnehmung wird darauf schon ein Fokus gelegt. Aktuell sind z.B. auf der zweiten Führungsebene acht von 12 Personen weiblich. Auch bei uns in der Rechtsabteilung sind 50% der Führungskräfte weiblich. Also auch in klassischen männlichen Domänen wie der Energiebranche sind Frauen auf der Überholspur. Soweit ich weiß, gibt es auch z.B. bei der Aufnahme von Lehrlingen eine 50:50 Regelung. Es gibt auch flexible Arbeitsmodelle sowie Teilzeitmöglichkeiten, um eine ideale Vereinbarkeit von Beruf und Familie sicherzustellen.

Ein Ratschlag an andere Student*innen:

Es gibt neben den klassischen Karrierewegen als Anwalt, Anwältin, Richteramt oder Notariat noch viele andere Möglichkeiten seine Leidenschaft für die Rechtsprechung auszuleben. Wenn du also das Gefühl hast, dass die klassischen Berufe nicht 100%ig zu dir passen, sieh dir andere Möglichkeiten an, mach ein Praktikum in einem für dich interessanten Bereich oder schnupper durch Nebenjobs in andere Bereiche, die dir dabei helfen deinen Traumjob zu finden.

Sarolta Kekeres

Sarolta steht kurz vor Abschluss ihres Studiums der Rechtswissenschaften und arbeitet bei der Wien Energie GmbH in Teilzeit als Forschungspraktikantin in der Rechtsabteilung.